„Wie wir mit Polykrisen umgehen und warum Ghosten keine Lösung ist“ – so der Titel der Nushu Night, eines Events des Netzwerks nushu Female Business, das am Donnerstag in München im Ruby Lilly stattfand.
Die Idee dazu kam von Christiane Brandes-Visbeck, Geschäftsführerin von Ahoi Innovationen GmbH, Leaderin, Fachbuch-Autorin u.v.m., einer Frau, die inspiriert, klare Worte nicht scheut, wunderbar moderiert, empowert und mit viel Humor das transportiert, was sie an Haltung und Erfahrung mitbringt.
Außerdem mit auf dem Panel war Friederike Busch, Agentur-Direktorin Holtzbrinck Berlin. Sie setzt sich für Antirassismus und Feminismus ein, sowohl beruflich wie privat, und kann das so kommunizieren, dass ich als Gegenüber direkt weiß, wo sie steht. Herzerfrischend!
Gefragt, wie wir uns vorbereitet haben, kann ich nur sagen: Kurz und strukturiert. Ergebnis: Raum für aktuelle Themen, Emotionen, persönliche Geschichten, so dass wir alle drei in den Flow kamen, so habe ich es wahrgenommen.
Meine Highlights:
🔔 Polykrisen / lebensbedrohliche Krisen treffen uns sowohl auf persönlicher, organisationaler wie gesellschaftlicher Ebene. Sie führen zu Überforderung, weil „die Welt“ nicht mehr kompliziert ist (also mit einer Bedienungsanleitung zu lösen), sondern komplex. Klar muss uns sein, dass z.B. Menschen im globalen Süden mit ganz anderen, viel essentielleren Krisen konfrontiert sind, als wir Teilnehmerinnen der Nushu Night.
🔔 Ursachenforschung: Überforderung, Unsicherheiten und Ängste lösen in uns Urinstinkte aus: Fight, Flight, Freeze or Fawn (Angriff, Flucht, Starre oder alles recht machen). Wenn wir dann auch noch den Eindruck haben, dass die politische/wirtschaftliche Führung mit der Komplexität nicht klar kommt, kann das Hilflosigkeits- und Kontrollverlustgefühle auslösen, die Groll hervorrufen, dass man sich abwendet, usw..Wen das interessiert: Maren Urner schreibt dazu sensationelle Bücher.
🔔 Was könnte persönlich helfen: Resilienz ist für mich entscheidend. Dazu gehören: Die Realität anerkennen, akzeptieren, was ist. Hilfe suchen. Fokussieren auf das, was mich stärkt, mir gut tut. Gleichgesinnte finden, damit ich mich nicht allein fühle. Darüber mit vertrauten Personen sprechen.
Für Organisationen gilt das sehr ähnlich: auch hier kann es helfen, die Realität ebenso wie die Stärken und Schwächen der Organisation zu kennen, Selbstverantwortung und Anpassungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu stärken und psychologische Sicherheit zu gewähren.
🔔 Schließlich geht es immer auch darum, WIE wir miteinander sprechen. Wichtiger als je zuvor ist es, mein Gegenüber verstehen zu wollen, zuzuhören, nachzufragen – echter Dialog eben. Denn: Es gibt nicht die eine richtige Lösung, sondern die gemeinsame Suche nach dem möglichen nächsten Schritt.
Danke für einen wunderbaren Abend! Vor allem auch an alle nushus, die mit uns im Anschluss an das Panel weiter diskutiert haben!
Text @ Annika Gehrmann
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